Auch im zweiten Spitzenspiel in Folge kam die FG Finanzverwaltung nicht über ein 2:2 hinaus und ist damit im Aufstiegsrennen davon abhängig, was auf den anderen Plätzen passiert.

Wie schon in der Vorwoche legte die FG los wie die Feuerwehr (um den Wortwitz wenigstens einmal gebracht zu haben). Nur wenige Minuten waren gespielt, als Ostertag nach Hereingabe von Andrée die hundertprozentige Chance zum 1:0 vergab, weil er freistehend zentral vor dem Tor den Ball nicht traf. Nur wenige Minuten später probierte er es dann einen Tick zu genau, der Freistoß aus 20 Metern ging nur an den Außenpfosten. Als Frey dann in der zehnten Spielminute die Querlatte traf und Grill im Nachfassen nicht genug Druck hinter den Kopfball brachte war klar, dass man mal wieder an der eigenen Chancenverwertung zu scheitern drohte. Das hohe Tempo der Anfangsphase konnte man zwar nicht dauerhaft halten, war aber trotzdem die deutlich bessere Mannschaft. Umso überraschender kam dann die Führung für die Feuerwehrler nach rund 25 Minuten. Ein eigener Eckball mündete in einen Konter der Feuerwehr und zwei verlorene Zweikämpfe später musste man den unglücklichen Rückstand hinnehmen.
Wenn die Mannschaft diese Saison etwas auszeichnet, dann sicherlich die gute Moral. Man spielte auch mit dem 0:1 im Rücken genauso weiter und wurde keine zehn Minuten später mit dem Ausgleich durch Frey belohnt. Nach einem tollen Pass von Pecht in die Gasse markierte er im zweiten Einsatz aus spitzem Winkel seinen ersten Treffer für die Finanzverwaltung.
Mit einem für die Gastgeber sehr schmeichelhaften 1:1 ging es dann in die Kabinen.

Auch im zweiten Spielabschnitt war man sofort sehr präsent, auch wenn die Überlegenheit nicht mehr so deutlich war wie zuvor. Als nach einer der zahlreichen Unsicherheiten in der Hintermannschaft des SV endlich mal ein FG'ler richtig stand und Schumm vom Strafraum weg souverän zum 2:1 einschob, schien das Spiel endlich die erhoffte Wendung zu nehmen. Leider hatte man zu diesem Zeitpunkt das übliche kuriose Gegentor noch nicht hinnehmen müssen und so wunderten sich nach einer Stunde nur die Zuschauer der Heimmannschaft, als ein Freistoß von der Mittellinie zu so einer perfekten Bogenlampe wurde, dass JLo im Tor nur das nachsehen blieb.
Da nur ein Sieg im Aufstiegsrennen wirklich hilfreich gewesen wäre, war es nun wieder an den Gästen, den Druck zu erhöhen. Dass das keine leichte Aufgabe war wurde spätestens dann klar, als der bis dahin gut spielende Stief kurz nach dem Ausgleich im Mittelfeld für eine Grätsche zurecht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Trotz der numerischen Unterlegenheit kamen aber fast nur noch die Finanz'ler zu Torgelegenheiten. Neben einem weiteren Pfostenschuss von Ostertag und einer dicken Konterchance, bei der der letzte Pass von Greipl leider nicht ankam, waren es vor allem Standards, die immer wieder zu gefährlichen Szenen im Strafraum der Feuerwehrler führten.

Letztendlich sollte es aber nicht mehr sein und man musste sich mit der Punkteteilung zufrieden geben. Angesichts der besten Saisonleistung und der Tabellenkonstellation sicherlich zuwenig, aber irgendwie auch ein Spiegelbild des bisherigen Saisonverlaufs. Ein Aufstieg über die ersten beiden Plätze scheint damit jetzt sehr unrealistisch, ob Platz 3 zum Aufstieg berechtigen wird (die Feuerwehr hat es letzte Saison vorgemacht) steht in den Sternen.
Nichtsdestotrotz kann man auf die heutige Leistung aufbauen. Die völlig neu formierte Abwehr (Roller und Kröhn als Manndecker) stand hinten drin sehr gut und nach vorne hin strahlte man jederzeit Torgefahr aus. Nichts anderes als neun Punkte aus den letzten drei Spielen muss jetzt das Ziel sein und dann wird man sehen, wofür das im Endeffekt reicht.

Aufstellung:
Michael Krapf, Tobias Stief, Alex Roller, Johannes Kröhn, Simon Grill, Florian Frey, Christoph Zöllner, Tom Pecht, Dominik Andrée, Tim Ostertag, Michael Schumm, Tobias Keller, Christoph Greipl

Tore: Frey, Schumm

Gelbe Karten: Stief

Gelb-Rot: Stief
 

Nach dem Remis gegen den Spitzenreiter steht für die FG gleich das nächste Topspiel auf dem Plan. Gegen die Feuerwehrler dürfte es sich um die letzte Chance handeln, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen, und sich den zweiten Platz direkt zu sichern, anstatt darauf hoffen zu müssen als Dritter noch mit nach oben zu rutschen.
Angesichts der deutlichen Hinspielniederlage kein leichtes Unterfangen, aber mit dem gleichen Einsatz wie gegen Giesecke sollte ein Dreier durchaus drin sein.