3. Runde Pokal: HVB Club (A)

Im Viertelfinale des Münchner Firmen- und Behördenpokals reiste die FG Finanzverwaltung zum Kreisligisten HVB Club (für die, dies nicht wissen, mit HVB ist die HypoVereinsbank gemeint) ans Sportgelände am Tucherpark.
Da man in der Liga noch ungeschlagen war und die Gegner ihrerseits mit großen Schwierigkeiten in die Saison gestartet sind, rechnete man sich auf Seiten der FG durchaus gute Chancen aus für eine kleine Überraschung zu Sorgen.
Auf einem der wohl gepflegtesten Rasenplätze der Stadt bestand vor Anpfiff die größte Sorge darin, ohne Torhüter auflaufen zu müssen, da Stammtorwart Julian Starnecker im Münchner Stadtverkehr fest steckte. Daher ging für die Aufwärmübungen der Oldie des heutigen Kaders, tim Ostertag zwischen die Pfosten und meisterte diese Aufgabe ohne Torwarthandschuhe mit Bravour.
Zur Erleichterung aller, stand dann 5 Minuten vor Anpfiff Julian Starnecker endlich auf dem Platz und man konnte wieder voll fokussiert ins Spiel gehen.
Und bereits nach nicht einmal 2 Minuten ging der Matchplan der FG auf. Die Gegner konnten sich nach dem Anstoß der FG nicht aus der eigenen Hälfte befreien, sodass durch geschicktes Gegenpressing der von Christian Pracher eroberte Ball über zwei nicht mehr nachvollziehbare Stationen zu Thorsten Schraml kam, dieser in die Spielfeldmitte dribbelte und mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß aus 25 Metern in Richtung linkes, unteres Eck des HVB-Tores abzog. Augenscheinlich hatte der Torwart der HVB nicht mit diesem frühen Abschluss gerechnet, sodass er die Flugbahn des Balles nur mit einer Kopfdrehung folgte und, so sahen es die Zuschauer, sogar noch Beifall klatschte, als der Ball die Torlinie überschritt.
Kurzum: Die FG führte nach 100 Sekunden durch einen haltbaren Schuss von Schraml mit 1:0.
Dadurch angestachelt nahm die HVB das Spielgeschehen zusehends in die Hand und versuchte mit weiten Bällen auf dem, für die FG ungewohnten, relativ kleinen Platz hinter die von Daniel Hütter und Hias Haller hervorragend geführte Abwehrreihe zu kommen.
Doch wurde es zu Beginn nur selten Gefährlich, da die FG Viererkette in etwas anderer Besetzung (für den ins Mittelfeld beorderten Tobias Stief verteidigte rechts Tim Hagel) immer gut stand und der Schiedsrichter die Abseitsstellungen der gegnerischen Stürmer gut erkannte. Trotzdem kam der Gastgeber in der 15. Spielminute zu einer mehr als guten Möglichkeit, als einer dieser weiten Bälle doch einen Spieler auf der linken Seite fand, dessen "Stangerlpass" der mitgelaufene Spieler aber aus 5 Metern nur neben dem Tor unterbringen konnte.
Durch gute Balleroberungen im Mittelfeld und anschließendem schnellen Umschaltspiel gelang es aber der FG immer wieder gefährliche Konterangriffe zu fahren, doch blieb man im Abschluss entweder zu ungenau (Schumm, Schraml) oder wurde in guter Schussposition vom Gegner gefoult, was der Schiedsrichter jedoch nicht immer korrekt erkannte (Baumgartner).
So war es dann eine Ecke der HVB die den Ausgleich bedeutete. Den Kopfball des HVB Stürmers konnten Starnecker und Pracher mit vereinten Kräften noch von der Linie blocken, doch dann attackierte der HVB-Stürmer den mit Ball auf der Brust auf der Torlinie stehenden Christian Pracher in bester American Football-Manier sodass es der Ball irgendwie über die Linie schaffte und Michael Schumms klärender Kopfball leider zu spät kam. Der Schiedsrichter wertete den Tackle des Stürmers jedoch als "Körpereinsatz" und "Schieben beider Spieler" (wie das mit Ballbesitz auf der Torlinie möglich ist, bleibt sein Geheimnis), und gab den Treffer zum 1:1 Ausgleich (25. Minute).
Danach kam jedoch die FG wieder besser ins Spiel und auch zu einigen Möglichkeiten. Unter anderem landete eine Hereingabe von Thorsten Schraml, über die Hände des erneut unglücklich agierenden Torwarts fast im Tor, doch konnte dieser Ball vom Verteidiger in letzter Sekunde von der Torlinie geklärt werden.
Nach 40 Minuten folgte dann eine Ecke für die FG, die von Pracher scharf an den 5-Meter-Raum getreten wurde und abermals in Schraml einen Abnehmer fand, der den Ball mit seinem wuchtigen Kopfball ins Tor der HVB beförderte.
So stand es dann auch zur Halbzeit 2:1 für die FG, deren Trainer Martin Jakob annähernd nichts am Spiel auszusetzen hatte, da man dem Gegner außer der einen Chance und dem aus FG-Sicht irregulären Tor keine Torchancen ließ.
Einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Tobias Stief, der sich beim Zweikampf im eigenen Strafraum eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zuzog und bereits nach 30 Minuten ausgewechselt werden musste.
Für ihn kam Christopher Gsänger in die Partie, der auf die 10er Position ging und Michael Schumm nahm die zweite 6er-Position ein.
Die zweite Halbzeit startete dann vielversprechend. Bereits nach 8 gespielten Minuten setzte sich Schraml am linken Strafraum eck nach gekonnter Mitnahme eines Gräf-Einwurfs gegen drei Gegenspieler durch, drang in den Strafraum ein und konnte daber nur durch ein regelwidriges Einschreiten eines Gegenspielers gebremst werden.
Der Schiedsrichter entschied folglich richtigerweise auf Strafstoß für die FG, zu dem der gefoulte Schraml selbst antrat und gekonnt durch einen flachen Schuss ins rechte untere Eck sein drittes Tor und damit die 3:1 Führung für die FG erzielte.
Die Kräfte der Gastgeber schwanden danach zusehends, sodass die FG, die nun eigentlich fast jeden Zweikampf gewinnen konnte immer öfter zu guten bis sehr guten Chancen durch Schumm, Gsänger, Frankl und natürlich Schraml kam.
In der 67. Minute dann der schönste Treffer des Abends, als Christian Pracher einen abgeblockten hohen Ball aus der Luft mit der Hacke zu Christopher Gsänger an den 16er der HVB weiterleitete, dieser einen überragenden Chip-Ball über die Füße der HVB-Abwehr (ob Absicht oder nicht sei dahingestellt) spielte und als Abnehmer natürlich Thorsten Schraml fand, der den Torwart umkurvte und zum 4:1 einschoss.
Noch in Euphorie dieses Weltklassetreffers wurde man jedoch kurz darauf in Person von Torwart Julian Starnecker, der die zweite Hälfte sonst eher beschäftigungslos blieb, leichtsinnig und so kam ein Querpass durch den eigenen 16er nur bis zum eingelaufenen gegnerischen Stürmer, der dann nur noch zum aus HVB-Sicht 2:4 einschieben musste.
Doch zeigte sich die FG dieses mal im Gegensatz zu den etlichen Spielen in den Vorjahren mental stabiler, sodass man danach weiter konzentriert blieb und dieser Faux-Pas nur ein einmaliger Ausrutscher blieb.
Die HVB öffnete daraufhin in Aussicht eines möglichen weiteren Anschlusstreffers ihre Abwehrreihe, was die FG sofort eiskalt bestrafte. Einer Balleroberung von Gsänger 25 Meter vor dem eigenen Tor, folgte ein schöner Pass von eben diesem auf den noch in der eigenen Hälfte lauernden Schraml, der sich den Ball an den beiden noch vorhandenen Abwehrspielern vorbei legte, das folgenden Sprintduell in Manier des brasilianischen Ronaldos für sich entschied, erneut einfach am Torwart vorbei lief und zum Endstand von 5:2 und damit seinem fünften Treffer (!!!!!) einschob.
Zwar hatte die FG in der weiteren Spielzeit aufgrund der konditionellen Schwäche der Gäste noch gute Chancen, doch brachte man die Führung noch konzentriert über die letzten Minuten.
Ein aufgrund der konzentrierten und physisch starken Leistung der FG ein verdienter Sieg, der den Einzug ins Halbfinale bedeutet.

Kader:
Starnecker - Hagel, Haller, Hütter, Gräf (Schmidhuber) - Stief (Gsänger), Pracher - Baumgartner, Schumm, Frankl (Ostertag) - Schraml (Köstler)

Tore:
2. Min. 1:0 Schraml (???), 40. Min. 2:1 Schraml (Pracher), 53. Min. 3:1 Schraml (Elfmeter), 70. Min. 4:1 Schraml (Gsänger), 80. Min, 5:1 Schraml (Gsänger)


Damit steht die FG nach langer Zeit mal wieder im Halbfinale des Firmen- und Behördenpokals und trifft dort in der ersten Juni-Woche (Spieltermin steht noch nicht fest) auf den Stadtoberliga-Konkurrenten Berufsfeuerwehr, die in ihrem Viertelfinale durch ein 6:3 mit der BSG Rohde & Schwarz ebenfalls einen Kreisligisten besiegen konnten.
Gespielt wird Auswärts auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr in der Anzinger Straße (Nähe Ostbahnhof).
Über die genaue Terminierung wird zeitnah informiert.
Im anderen Halbfinale stehen sich die Bayer. Landesbank und die SG Siemens Ost gegenüber.
Ein mögliches Finale würde Ende Juli stattfinden.