#KL4: BSG Stadtsparkasse (A)
4. Spieltag Kreisliga: BSG Stadtsparkasse - FG Finanzverwaltung 0:4
Nachdem das Spitzenspiel gegen den SV Funkstreife wetterbedingt noch abgesagt werden musste, reiste die FG zum dritten Saisonspiel der Kreisligasaison 2016 zur BSG Stadtsparkasse nach Fasanengarten, wo ein großer Platz in bestem Zustand, auf dem angeblich sogar die Jugend eines großen Fußballvereins von der Säbener Straße gelegentlich trainiert, darauf wartete beackert zu werden.
Da die Rivalen von der Funkstreife, aber auch der HVB-Club unter der Woche bereits mit Siegen vorgelegt hatten und an der Tabellenspitze davon gezogen waren, war ein Sieg bei den rot-weißen Bankern Pflicht, um den Anschluss an die Spitzenplätze nicht zu verlieren.
Da wegen eines dringenden privaten Termins in einem beliebten Münchner Getränkeausschank Stammtorwart Julian Starnecker diesmal nicht zur Verfügung stand, durfte Marcel Lehre sein Saisondebüt in der Kreisliga geben.
Ansonsten war man für ein Freitagabendspiel annähernd in Bestbesetzung aufgestellt und konnte an diesem sonnigen Abend sogar überdurchschnittlich viel Zuschauer neben der Gästekabine begrüßen.
Vor dem Spiel kam es bereits zu ersten großen Lachern, denn aus irgend einem Grund führte der Schiedsrichter wie zu besten C-Jugend-Zeiten die Passkontrolle durch und musste wie zu erwarten beim Passbild von Chrisi Gsänger doch schmunzeln. Dies sollte jedoch der einzige Moment an diesem Abend bleiben, der zum lachen mit dem Schiedsrichter führte. Danach war eher Kopfschütteln angesagt.
Zu Beginn des Spiels agierte man noch etwas unsicher und fabrizierte viele Fehlpässe. Ausnutzen konnten die Gastgeber dies jedoch nicht, da auch Marcel Lehre im Tor immer gut mitspielte und die Gefahr bereits frühzeitig beendete. Nach knapp 20 Minuten kam man dann immer besser in die Partie, doch nach Ballgewinn Pracher schaffte es Thorsten Schraml nicht, den in die Schnittstelle gespielten Pass zu verwerten. Weiter war es erneut Schraml, sowie Baumgartner und Frankl, die vor dem Tor nicht entschlossen genug agierten.
Knapp vor der Halbzeit musste man kurz durchschnaufen, als nach einem Konter der Gegner über die rechte Seite durch brach und allein auf das Tor von Lehre zu lief. Doch strahlte dessen Selbstbewusstsein anscheinend so weit aus, dass der Stürmer verfrüht und viel zu ungenau den Abschluss suchte und den Ball folglich 3 Meter neben den Torpfosten setzte.
So ging es mit einem 0:0 in die Pause, wobei beide Mannschaften eben gute Chancen auf die Führung hatten.
Nach der Halbzeit merkte man auf Seiten der FG schnell, dass die Gastgeber wohl weder über eine zweite noch dritte oder vierte Luft verfügten und somit wohl Chancen für die FG entstehen dürften.
Und so war es keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff als der eingewechselte Köstler am linken 16er-Eck nur durch ein Foul gebremst werden konnte. Den Ball schnappte sich der aus dem Sportfernsehen als Sporttrinker (Doppelpass lässt grüßen) bekannte Stier aus der Oberpfalz, Thorsten Schraml, visierte geschickt die Schulter des äußersten Verteidigers in der Mauer an, von wo der Ball unhaltbar gegen die Laufrichtung des Torwarts mit der Geschwindigkeit einer herabfallenden Feder im Tornetz einschlug.
Die 1:0 Führung war die Initialzündung für ein wahres Offensivfeuerwerk der FG.
Keine 5 Minuten später erreichte der aufgerückte Außenverteidiger Pracher eine zu lange Flanke von Raphi Baumgartner. Die folgende Flanke auf den zweiten Pfosten erwartete dort bereits Schraml, der mit einer eingesprungen Schraube den Ball erreichte und erneut gegen die Laufrichtung des Torwarts einnetzte.
Kurz darauf war es erneut Schraml, der im 16er an den Ball kam. Doch ein gegnerischer Abwehrspieler dachte sich, nicht mit mir und brachte mit einer tollkühnen Kamikaze-Grätsche den Stier zu Fall. Als Schraml dann am Boden aufsetzte berührte er irgendwie den Ball dahingehend, dass dieser Richtung Seitenaus ging. Doch anstatt den für alle Spieler und Zuschauer offensichtlichen Elfmeter zu geben, deutete der äußerst stille Schiedsrichter zur Eckfahne. Selbst der Kamikaze-Spieler stand danach nur verwundert im 16er.
In der 65. Spielminute ging dann das muntere Scheibenschießen weiter, als sich Armin Köstler in seiner bekannten Manier auf der rechten Seite durchsetzen und den Ball per Stangerlpass zur Mitte spielen konnte. Dort wartete natürlich kein geringerer als Thorsten „Wer ist Thomas Müller" Schraml, um den Ball zum lupenreinen Hattrick und damit zur 3:0 Führung zu verwerten.
Als sich darauf der Spielertrainer der zweiten Mannschaft Christopher Gsänger auch noch selbst einwechselte kapitulierten die Gegner endgültig. So dauerte es nicht lange, bis nach tollem Zuspiel über Angele und Schumm, Gsänger völlig allein vor dem Torwart stand. Gsänger blieb dabei auch ganz cool und setzte zum Lupfer über den herauseilenden Torwart an. Doch der Torwart sollte dabei seine beste Tat des Tages vollbringen und mit einem wahren Neuer’schen Blitzreflex den Ball noch zur Ecke lenken. Gsänger ließ sich dabei jedoch nicht entmutigen und spielte weiter munter auf.
So fand er gleich darauf den allein vor dem Tor stehenden Philip Frankl (wer hat hier was von Abseits gesagt?), der den Torwart ausspielen konnte und in gütlicher Manier auf den noch freier vor dem Tor stehenden Armin Köstler quer legte, der dann keine Mühe hatte den Ball im Tor zum 4:0 zu versenken.
Wer jetzt dachte, das Spiel sei gelaufen hatte nur bedingt bzw. bis zur 88. Minute recht.
Denn der vom Gegner noch 5 Minuten vor Schluss eingewechselte Edeljoker konnte den Spielstand anscheinend nur schwer verkraften, sodass er um schlimmeres zu verhindern den Ball des Öfteren einfach weg, am liebsten auf die Nahe A8, schoss. Darauf vom Münchner Schnösel Baumgartner angesprochen entgegnete er nur „ja wenns bei euch noch um was geht, dann tuts gleich weh!".
Und keine zwei Minuten später sollte er dann seinen Worten Taten folgen lassen.
Baumgartner spielte den Ball zu Frankl, was die gegnerische 16 jedoch nur bedingt interessierte. Roy Keane wäre stolz gewesen, so fegte die weiße 16 die rote 16 darauffolgend vom Platz. Baumgartner ging folglich lautstark zu Boden, weshalb die bereits ausgewechselten Spieler Pracher und Schumm zur Erstversorgung auf den Platz liefen. Der Schiedsrichter hatte daraufhin erstmal die Fronten zu beruhigen und zeigte dem gegnerischen Treter nur die gelbe Karte, der sich daraufhin mit dem Ausspruch „jetzt stehst eh gleich wieder auf" bei Baumgartner quasi entschuldigte (oder wie man diesen Satz auch immer interpretieren kann). Nachdem der Schiedsrichter die Spieler getrennt hatte wollte er sich um den noch immer verletzten Baumgartner kümmern. Dies sollte jedoch außerhalb des Platzes geschehen, weshalb er die Ersthelfer und den Spieler mehr oder eher weniger lautstark aufforderte den Platz zu verlassen. Als dann Michael Schumm irgend einen Satz mit einer gelben Karte entgegnete überkam den Schiedsrichter plötzlich der Eifer heute noch seine deutschen Sprachkenntnisse in der Niederschrift eines Berichts verbessern zu wollen und zeigte diesem die rote Karte. Völlig verdutzt schauten sich die Spieler beider Mannschaften an, was denn nun in den Schiedsrichter gefahren war. Auf Nachfrage einiger weniger wollte dieser jedoch seine Entscheidung nicht begründen.
Keine zwei Minuten später beendete er dann die Partie. Trainer Pracher lief sogleich zum Schiedsrichter, der vermied jedoch nicht nur jeden Augenkontakt sondern wollte auch unter dem Deckmantel des im perlacher Slang gesprochenen „Ich diskutiere nicht" keine Aussage mehr zu dem Vorfall machen und stieg ohne sich umzuziehen umgehend mit Frau und Kind ins Auto und zog von dannen.
Auch aus dem Spielbericht konnte später keine weitere Begründung für das Vorgehen des Schiedsrichters entnommen werden, sodass nun das Sportgericht darüber zu entscheiden hat.
Für Michl Schumm ist es dahingehend doppelt bitter, als dass sich sein Heimatverein, der SC Freiburg Unterfrankens, der SV Morlesau, noch voll im Aufstiegsrennen um den Kreisklassenaufstieg befindet und nun vorläufig auf die Mitwirkung des zweiten Teils der gefürchteten Schumm-Brüder verzichten muss.
Alles in allem lässt sich sagen, dass die letzten beiden Minuten ein eigtl. überlegenes Spiel der FG Finanzverwaltung in den Schatten stellen. Nichtsdestotrotz lässt sich auf die Leistung weiter aufbauen.
Mit 7 Punkten aus 3 Spielen befindet man sich punktgleich mit der Funkstreife und dem HVB-Club an der Tabellenspitze.
Beim kommenden Spiel gegen die alten Freunde von BMW gilt es die bisherigen Saisonleistungen zu bestätigen um weiter mit den Spitzenmannschaften mithalten zu können.
Kader:
Lehre - Pracher, Zöllner (Haller), Gimpl, Hütter (Lindner) - Stief (Gsänger), Angele - Frankl (Köstler), Schumm, Baumgartner - Schraml
Tore:
1:0 (47. Min.): Schraml, 2:0 (55. Min.): Schraml (Pracher), 3:0 (65. Min.) Schraml (Köstler), 4:0 (80. Min.): Köstler (Frankl)
Rote Karte: 90. Min. Schumm (noch zu klären)
(CP)