#SL6: SV Allianz (H)
FG Finanzverwaltung - SV Allianz Private 5:3 (3:1)
In einem turbulenten Spiel besiegte die FG den Tabellennachbarn von der Allianz verdient mit 5:3 und schiebt sich damit auf den zweiten Tabellenplatz.
Nach der Erfahrung der letzten Spiele erschien die halbe Mannschaft vorsichtshalber erst deutlich später zum anvisierten Treffpunkt, überraschenderweise konnte der Anpfiff diesmal allerdings pünktlich erfolgen. Frei nach dem Motto never change a running system wurde die Aufstellung mal wieder kräftig durcheinander gewürfelt. Allen voran das Mittelfeld, in dem diesmal Maaf Maier und Jojo Holzacker auf der Doppelsechs begannen, erhielt ein völlig neues Gesicht.
Hervorzuheben bleibt noch, dass die FIFA diese Partie als Testmatch für die Einführung des Videobeweises ausgesucht hatte - aber dazu später mehr.
Die Gastgeber legten gleich entsprechend ihrer aktuell guten Form los. Nach 2 Minuten ließ Flo Frenzel eine flache Hereingabe durch die Beine passieren, Tim Ostertag schlug allerdings ein Luftloch, anstatt den Ball aus 10m direkt ins Tor zu schießen. Die Führung ließ trotzdem nicht lange auf sich warten, denn nach einer Flanke vom rechten Mittelfeldspieler Michael Schwab und einem missglückten Rettungsversuch des gegnerischen Verteidigers flog der Ball in hohem Bogen vor die Füße von Florian Frenzel, der ihn aus halbrechter Position direkt nahm und trocken zum 1:0 ins kurze Eck vollendete. Die Finanzler dominierten in der Folgezeit das Spielgeschehen, hatte aber Glück, dass ein gegnerischer Stürmer bei einem der seltenen Vorstöße vor's Tor von Marcel Lehre aus sehr spitzem Winkel nur den Außenpfosten traf.
Ansonsten lief der Ball sehr flüssig. Vergleicht man den Spielaufbau mit demjenigen, den die Zweite Mannschaft in allerersten Spiel vor einem Jahr präsentierte, lagen Welten zwischen diesen Auftritten. So spielte man sich immer wieder gefährlich vors gegnerische Tor, meistens waren die Abschlüsse aber noch zu ungenau (Gsänger aus kurzer und Maier aus größerer Distanz). Die dicksten Chancen die Führung auszubauen hatte jeweils Chrissi Gsänger. Nach einer Flanke von Tim Ostertag nach 20 Minuten sah sein Seitfallzieherversuch zwar eleganter aus als das was Bale im CL-Finale ablieferte, den Ball traf er aber trotzdem nicht richtig. Kurz darauf scheiterte CG7 dann aus kürzester Distanz, als die Zuschauer draußen den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Nach einer halben Stunde machte er es dann aber deutlich besser und jagte den Ball nach herrlicher Kombination mit Florian Frenzel aus kurzer Distanz zur 2:0 Führung in die Maschen.
Zu diesem Zeitpunkt verpufften die anfangs noch gefährlichen weiten Bälle der Gäste mittlerweile größtenteils im Nichts und das Spiel schien unter Kontrolle. Trotzdem kam der SV nach 35 Minuten durch einen weiten Freistoß zum glücklichen Anschlusstreffer, als der kurz vor Marcel Lehre auf dem nassen Boden aufspringende Ball zu schnell wurde und dem sonst souverän agierenden Keeper der FG zum 1:2 durch die Finger rutschte.
Die Finanzler ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken, sondern schalteten direkt wieder in den Vorwärtsgang. Als Gsänger einer zu weit geratenen Flanke Richtung Eckfahne hinterherrannte und dabei den gegnerischen Torwart im Rücken hatte, richtete Ostertag sich schon mal genüsslich am Elfmeterpunkt ein, band sich die Schnürsenkel und las den anstehenden Strafstoß in der Zeitung, ehe der Keeper CG7 von hinten leicht übermotiviert über den Haufen rannte.
Hierzu schalten wir kurz in die DFB-Kommandozentrale zum ersten Videobeweis der Fußballgeschichte, der dem Schiedsrichter via Headset zugespielt wurde:
Norbert Dickel: Pfeif, du Blinder!
Schiedsrichter pfeift
Erik Meijer: Ich weijß nijcht wiejsou der Schijdsrijchter hiejr gepfijffen hat.
Lothar Matthäus: Ein Lothar Matthäus hat das kommen sehen.
Markus Merk: Der Spieler Gsänger wird mit dem Ball am Fuß ganz klar vom Torwart von hinten zu Fall gebracht. Somit ist die Entscheidung Strafstoß in dieser Szene völlig korrekt.
Schiedsrichter denkt sich: Alter, das wurde jetzt aber auch Zeit. Ich steh hier schon seit 1 Minute und versuche irgendwas anzuzeigen und zu erklären.
Den anschließenden Strafstoß versenkte Ostertag ohne Schwierigkeiten zum 3:1. Da Lehre in der letzten gefährlichen Szene der ersten Halbzeit stark gegen Tobias Schmidhuber pariert, stellte dies gleichzeitig auch den Pausenstand dar.
In der Halbzeit schwor man sich darauf ein nicht nachzulassen und wenn möglich gleich ein oder zwei Tore nachzulegen.
Und es sollte auch nur 20 Minuten dauern, ehe dieser Vorsatz umgesetzt wurde. Während ein Solo von Knoblach sowie ein Schuss von Ostertag keine Gefahr darstellten, gelangen nach einem weiten Ball und dem zweiten Elfmeter des Spiels die nächsten beiden Tore zum - zu diesem Zeitpunkt - völlig verdienten 3:3. Mit anderen Worten: Die ersten 20 Minuten nach der Pause wurden völlig verschlafen.
Der Elfmeterpfiff beim 3:3 resultierte aus einem fahrlässigen Ballverlust in der Abwehr der FG und einem anschließenden Körpereinsatz am Rande der Legalität. Wir haben auch hierzu wieder den O-Ton aus der DFB-Kommandozentrale:
Norbert Dickel: Pfeif, du Blinder!
Schiedsrichter denkt sich: Nee, so blöde bin ich nicht nochmal, guckt ihr euch das lieber erst noch mal an.
Andy Möller: Foul oder Schwalbe, hauptsache Elfmeter.
Lothar Matthäus: Ich äh....habe das äh....nicht gesehen. Da äh.....hatte ich mir wohl..äääh....gerade Sand in den Kopf gesteckt.
Erik Meijer und Jan-Aage Fjörtoft: https://www.youtube.com/watch?v=w4aLThuU008
Schiedsrichter: Macht mal hinne, mittlerweile sind 2 Minuten vergangen
Markus Merk: Nach Ansicht aller Bilder kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass hier ein elfmeterwürdiges Foul vorgelegen hat. Letztlich muss man sagen, dass hier im Rahmen der Konzession auf Elfmeter zu entscheiden ist, auch wenn der Einsatz als solches vielleicht noch im Rahmen lag.
Schiedsrichter pfeift und wundert sich, wo denn die ganzen Spieler hin sind, diese befanden sich nämlich währenddessen bereits schon wieder in der gegnerischen Hälfte.
Im Anschluss blieb die Allianz zwar weiterhin gefährlich und schaltete immer wieder schnell um, zum Ende der Partie hin hatte die FG aber die größeren Kraftreserven und drückte mit Macht auf den erneuten Führungstreffer. Neben einem nicht gegebenen Elfmeter nach vermeintlichem Foul an Frenzel (die Leitung zum DFB war zu diesem Zeitpunkt tot, so dass kein abschließendes Urteil gefällt werden konnte), waren der letzte Pass oder der Abschluss meistens zu ungenau. Nach 75 Minuten fand Ostertag dann die Lücke zwischen den Beinen des Gegenspielers und in der Abwehr der Gäste und steckte zum mal wieder aufopferungsvoll kämpfenden Frenzel durch, der dem Torwart aus 10 Metern halblinker Position keine Chance ließ und ins lange Eck zum 4:3 einschob.
Die anschließende Abseitsdiskussion in der Videozentrale:
Schiedsrichter: War das Abseits?
Erik Meijer und Jan-Aage Fjörtoft klopfen sich gerade lachend auf die Schenkel, als sie sich zum 100.Mal die Story vom Frankfurter Klassenerhalt 1999 erzählen.
Markus Merk ist für kleine Jungs.
Lothar Matthäus rettet die Situation: Abseits ist wenn der Schiedsrichter pfeift
Schiedsrichter: Hab ich nicht.
Norbert Dickel: Du Blinder!!!!!!!!!!
Den Schlusspunkt in dieser torreichen Partie setzte dann der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Simon Hammer, der den Ball auf Zuspiel von Gsänger aus 20 Metern ins linke Eck schweißte und so den Deckel auf den wichtigen Sieg drauf machte.
Nachdem die Erste Mannschaft sich letzte Woche an die Tabellenspitze der Kreisliga geschoben hat, grüßt die Zweite nun vom zum Aufstieg berechtigten zweiten Platz. Dieser soll (und wird) durch einen Sieg bei den Dauerrivalen von den E-Werken am 10.6. gefestigt werden.
Als Fazit für den Videobeweis lässt sich sagen, dass hier noch viel Arbeit auf die FIFA zukommen wird.
Es spielten: Lehre - Schmidhuber (Knoblach), Klein (Aschner), Mahler, Lindner - Gsänger (Hammer), Maier, Holzacker, Schwab - Frenzel, Ostertag (Sollmann)
Tore: 1:0 Frenzel (Schwab), 2:0 Gsänger (Frenzel), 3:1 Ostertag (Foulelfmeter), 4:3 Frenzel (Ostertag), 5:3 Hammer (Gsänger)
(TO)