#KL8: BSG SWM (A)
8. Spieltag Kreisliga: BSG Stadtwerke - FG Finanzverwaltung 3:3
Am letzten Spieltag der Hinrunde der Münchner Firmen- und Behördenliga stand auf dem Sportgelände der Stadtwerke das Spitzenspiel der Kreisliga auf dem Programm.
Nachdem die FG in der vorigen spielfreien Woche - der Großteil der Mannschaft verweilte beim europäischen Finanzsportturnier in Ungarn - die Tabellenspitze an die Gastgeber abgeben musste, wollte man sich diese Spitzenposition mit einem Sieg wieder zurück holen. Dafür stand ein mehr als ansehbarer Kader zur Verfügung, der zwar wiedermal in den Stunden vor dem Spiel nochmal verletzungs- und krankheitsbedingt durcheinander gewürfelt wurde, trotzdem aber noch der Mannschaft, die vor einem Jahr im Pokalfinale im Einsatz war, stark ähnelte.
Nachdem sich der Platzwart knapp 30 Minuten vor Anpfiff endlich entschieden hatte, wegen Problemen mit der Markierungsmaschine das Spiel auf den Kunstrasen zu legen machte man sich dort rechtzeitig warm. Die Aufwärmphase sollte allerdings mehr als doppelt so lange wie üblich andauern, denn zur Anstoßzeit um 19:45 Uhr stand immer noch kein Schiedsrichter parat. Da sich dies auch die nächsten 25 Minuten nicht ändern sollte, wurden bereits die zahlreichen Fans der FG gefragt, ob sie denn pfeifen könnten. Doch keiner sah sich in der Lage diese brisante Partie zu leiten. „Na, mia duad eh alles weh!", „Na, i hob scho zwoa Bier" und „Na, da könnt mei Armani T-Shirt dreckig werdn" waren nur einige der zahlreichen Ausreden. Da auch von Seiten der Heimmannschaft kein akzeptabler Schiedsrichter vorhanden war (Das E-Werke Spiel der Zweiten noch in guter Erinnerung), beschloss man weiter zu warten. Und während die beiden Mannschaftsleiter noch auf ihren Smartphones die Nummern der Spielgruppenleiter googelten, sah man plötzlich entfernt am Parkplatz einen BMW X5 herumirren... Und tatsächlich stellte sich heraus, dass es sich dabei um den schon verschollen geglaubten Schiedsrichter handelte. Nachdem dieser dann seinen fünfminütigen Einparkvorgang beendet und sich ohne große Entschuldigung umgezogen am Platz eingefunden hatte ging es um 20:20 Uhr dann auch schon los. Immerhin hatte der Platzwart in der Zwischenzeit genügend Zeit den Kunstrasen zu bewässern, sodass bei manchem Spieler schon Erinnerungen an das Develey-Spiel in Unterhaching vor 4 Wochen vervorkamen.
Nichtsdestotrotz legte die FG sehr gute erste Minuten hin. Die Kombinationen durchs Mittelfeld gelangen prächtig und so kam es bereits nach 5 Minuten zur ersten großen Chance. Nach Spielverlagerung über Schumm und Angele war Außenverteidiger Pracher auf der linken Seite durch und bediente mit einem Stangerlpass am 5-Meterraum die dort lauernden Nitsche und Schraml mustergültig. Doch keinem gelang es den Fuß so zu platzieren, dass der Ball davon ins Tor ging. Stattdessen wurde der Ball nach einem gestochere rund um den Torwart doch noch geklärt.
Die FG spielte sich weiter munter durch die Reihen und kam immer wieder gefährlich an den 16er des Strafraums. Doch den Abschlüssen von Thorsten Schraml, Raphi Baumgartner und Christian Pracher fehlte schlussendlich die Genauigkeit um noch gefährlicher zu werden.
Nach 25 Minuten hatte dann das warten ein Ende. Tobias Stief schob über die rechte Abwehrseite an und spielte einen perfekten Pass in Lauf des in die Spitze gestarteten Lukas Nitsche, der an der Grundlinie die Übersicht behielt und von dort perfekt auf den sich fallen gelassenen Schraml zurücklegte, der keine Mühe hatte den Ball aus 5 Metern im Tor unterzubringen.
Doch statt nun weiter aufs 2:0 zu spielen, ließ man sich von der Hektik der Heimmannschaft immer mehr anstecken und konnte kaum noch längere Ballbesitzzeiten erzeugen. Jedoch kamen die Stadtwerker ihrerseits auch nie gefährlich in Richtung des von Marcel Lehre gehüteten Tores. Spätestens bei der Innenverteidigung um Ali Gimpl und Flo Niebler war Endstation für die körperlich starken Angreifer. In der 35 Minute musste es ein Sonntagsschuss nach verunglücktem Abschlag von Lehre sein, der den Gastgebern den Ausgleich brachte. Der Stürmer nahm den zu kurz geratenen Abschlag direkt aus 25 Metern und schaffte es den Ball genau über Lehre hinweg als Aufsetzer an die Unterkante der Latte zu setzen und von dort über die Linie prallen zu lassen. Ein Kunststück was ihm vermutlich nur 1 von 100 Mal gelingen würde.
Die weiter deutlich inkonsequente Linie des Schiedsrichters brachte immer mehr Hektik in die Anfangs noch Ruhig geführte Partie.
Wie letzte Woche auch in Ungarn leidlich erfahren, ist auch in der letzten Minute vor der Halbzeit noch volle Konzentration angesagt. Und so kam es wieder so, dass ein weiter Ball zwischen die Innenverteidiger irgendwie auf den Fuß durchgelaufenen Stürmer rollte, der noch am heraus eilenden Marcel Lehre vorbei dribbelte und den Ball aus spitzem Winkel noch über die Linie brachte. Ein unverdientes 2:1 für die Heimmannschaft war somit das Resultat der 1. Halbzeit an der Lauensteinstraße.
Zur zweiten Halbzeit wollte man wieder auf die guten Anfangsminuten der Partie setzen und weniger mit langen Bällen, als mehr mit schönem Kurzpassspiel agieren. Und dies gelang auch recht gut, auch wenn noch keine zwingenden Chancen herausspringen sollten.
So fehlten meist nur wenige Zentimeter die ein Tor bedeuten hätten können. Nitsche nach Flanke von Schraml als auch Pracher mit einem Freistoß aus 40 Metern verfehlten das Tor nur knapp.
Erst mit der Einwechslung von Allrounder und Vielspieler des Jahres Chrisi Gsänger kam ein neuer Wind die Mannschaft. Einen weiten Ball vom ebenfalls eingewechselten Daniel Hütter verwertete Gsänger gleich mit seinem zweiten Ballkontakt in äußerst sehenswerter Weise mit einem volley genommenen Heber vom Strafraumeck über den Torwart hinweg zum 2:2 Ausgleich.
Jetzt spürten die Spieler der FG, dass hier noch mehr drin war. Doch die Euphorie währte nur kurz. Einen weiten Ball konnte sich der in stark abseitsverdächtiger Position stehende Stürmer der Stadtwerke gut in den Lauf mitnehmen. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers schafften es dann weder Ali Gimpl noch Marcel Lehre den Stürmer am Abschluss zu hindern, sodass dieser quasi im Gegenzug zur erneuten Führung einschießen konnte.
Nun ging es für die FG wieder von vorne los. Man löste die Viererkette auf und Martin Jakob kam 15 Minuten vor Ende zu seinem zweiten Einsatz der Saison.
Und es sollte sich gleich lohnen. Jakob bekam auf der linken Seite den Ball und schaffte es innerhalb von 5 Metern seinen Gegenspieler gleich dreimal auszuspielen. Als er dann in den Strafraum eindrang wusste sich der Gegenspieler nur noch mit einem Foul zu helfen, sodass der Schiedsrichter folgerichtig auf den Elfmeterpunkt zeigte. Den Ball schnappte sich der normal gewohnt sichere Schütze Thorsten Schraml. Doch ein Abwehrspieler der Stadtwerke hatte sich offensichtlich im Regelwerk geirrt, als er zeitgleich mit dem Schützen zu laufen begann und quasi zeitgleich mit ihm am Elfmeterpunkt eintraf. Als der Schuss von Schraml dann vom Torwart an die Unterkante der Querlatte und von dort aus dem Tor heraus gelenkt wurde, war es folglich kein Problem für den Abwehrspieler den Ball zu klären.
Da dies so im Regelwerk natürlich nicht vorgesehen ist und der Schiedsrichter in seiner besten Aktion des Tages diesen Verstoß erkannte, ließ er den Elfmeter folgerichtig wiederholen. Diesmal nahm sich jedoch Raphi Baumgartner entschlossen den Ball und setzte zum Elfmeter an. Mit Müller’scher Übersicht sah er den zu frühen Absprung des Torwarts und setzte den Ball gekonnt flach in die rechte Ecke, während der Torwart in die linke Ecke unterwegs war. Damit war der Ausgleich geschafft.
Doch hatten die Spieler sichtlich noch die Strapazen der anstrengenden Vorwoche in den Knochen, sodass man nicht mehr viel zusetzen konnte. Noch gutem Zuspiel über die linke Seite von Pracher befand sich einzig Baumgartner noch einmal in gefährlicher Position am linken Strafraum. Doch seine Hereingabe auf die lauernden Schumm und Jakob gelang zu überhastet, sodass der Ball nur hinter das Tor flog.
Als der Schiedsrichter das Spiel dann nach 90 aufreibenden Minuten abpfiff, war zunächst die Enttäuschung auf Seiten der FG groß. Doch konnte man damit zufrieden sein, den Rückstand auf den Tabellenführer bei einem Punkt belassen zu haben. Dies kann sich zum Saisonendspurt noch als wichtiger Punkt erweisen.
Kommende Woche geht es dann hoffentlich erholt nach Iffeldorf zum Auswärtsspiel gegen die BSG Roche Penzberg. Da der Gegner bislang erst 5 Spiele bestritten hat, kann über dessen Spielstärke noch keine Aussage getroffen werden. Nach dieser doch starken und entschlossenen Mannschaftsleistung sollte man in dieser Liga aber gegen keinen Gegner chancenlos und vielmehr in der Rückrunde noch alles möglich sein.
Kader:
Lehre - Stief (Hütter), Niebler (Jakob), Gimpl, Pracher - Angele (Maier), Holzhacker - Nitsche (Gsänger), Schumm, Baumgartner - Schraml
Tore: 25. Min. 1:0 Schraml (Nitsche), 35. Min. 1:1, 45. Min., 1:2, 70. Min. 2:2 Gsänger (Hütter), 72. Min. 2:3, 80. Min. 3:3 Baumgartner (Elfmeter)
Gelbe Karten: Keine
Nächste Partie: Donnerstag, 30.06.2016, 19:00 Uhr in Iffeldorf (Bahnhofstraße 7) gegen die BSG Roche Penzberg.